Schiefhals bzw. Tortikollis Kongenitaler muskulärer Schiefhals | |
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Vorkommen | |
Die verschiedenen Formen von muskulärem Schiefhals werden relativ häufig beobachtet, sowohl bei Neugeborenen und Säuglingen als auch im Kleinkindes- und Schulalter. | |
Klinische Bedeutung | Illustrationen |
Je später die Diagnose gestellt und die Behandlung eingeleitet wird, desto schlechter sind die primären Befunde und die sekundären Folgen korrigierbar: Plagiozephalie, Gesichtsasymmetrie, Skoliose der Halswirbelsäule und ophthalmologische Auswirkungen. | Details konsultieren |
Aetiologie | |
Postuliert wird ein intrauterines Kompartmentsyndrom des Muskulus sternocleidomastoideus (M. Sternocleidomastoideus). | |
Pathologie, anatomische Formen | |
Die Muskelveränderungen manifestieren sich beim Neugeborenen und Säugling als variabel ausgeprägter Schiefhals infolge umschriebener tumorartiger oder diffuser Muskelfibrose. Beim Klein- und Schulkind findet sich eine umschriebene oder ausgedehnte Fibrose ohne Tumorbildung. Der Sternocleidomastoideus-Tumor ist kein Hämatom. | |
Pathophysiologie | |
Die Einschränkung der Drehung des Kopfes auf der pathologischen und der Neigung auf der gesunden Seite sind Folgen der Muskelfibrose. Die sekundären Folgen sind Auswirkungen der abnormen Lage und Haltung. | |
Klinisches Bild (Anamnese) | Illustrationen |
Die Eltern berichten über
eine harte Masse am Hals und/oder eine bevorzugte Haltung des Kopfes und Blick
nach einer Seite. Später kann die abnorme Schädelform stören (vergleiche
Kraniosynostose). | Details konsultieren |
Klinisches Bild (Clinical Skills) | Illustrationen |
Die optimale Untersuchung erfolgt im Liegen, wobei seitenvergleichend die beiden M. sternocleidomastoidei abgetastet weden können und als objektives und reproduzierbares Mass die Rotationseinschränkung bei Drehung des Kopfes zur Seite bestimmt wird (normal 80-90° nach beiden Seiten. Cheng JCY et al. J Pediatr Surg 35:1091,2000). | Details konsultieren |
Natürlicher Krankheitsverlauf | Illustration |
Die Klinik des Schiefhalses kann sich im Säuglingsalter in 80 % zurückbilden, 20 % benötigen eine Operation im Säuglings- oder sekundär im Kleinkindesalter, oder bei Nichtbeachtung auch später. Siehe auch klinische Bedeutung. | Details konsultieren |
Differentialdiagnose | Illustrationen |
Von den angeborenen Pathologien
sind es: Lagerungs- und Haltungs-bedingte Formen von Schiefhals (Frühzeichen
einer zerebralen Bewegungsstörung u. a.) und das Klippel-Feil Syndrom (Halswirbelmissbildungen). | Details konsultieren |
Ergänzende Untersuchungen | Illustration |
Diese hängen vom Alter des Patienten und den auf Grund der Anamnese und der Klinik in Betracht kommenden Differentialdiagnosen ab. Minimal: konventionelle Aufnahmen der ganzen Halswirbelsäule in 2 Ebenen. | Details konsultieren |
Therapie | Illustrationen |
Sternocleidomastoideus-Tumor
oder Fibrose sind therapeutisch nicht beeinflussbar. Für Verfahren der alternativen Therapie liegen keine
kontrollierten Langzeitstudien vor. Die Operation ist indiziert: | Details konsultieren |
Prognose | Illustrationen |
Die Prognose ist abhängig vom Zeitpunkt der Diagnose, dem Ausmass der sekundären Folgen und der Zweckmässigkeit der getroffenen Massnahmen.
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