Groteskes Megakolon (M. Hirschsprung)
Operationssitus bei einem 3.9jährigen Knaben mit groteskem Megakolon. Der ganze sichtbare Sigmaabschnitt inklusive intraabdominales Rektum sind grotesk erweitert.
Es handelt sich um ein groteskes Megakolon. Die Uebergangszone liegt tief im Rektum und ist hier nicht sichtbar. Auch dieser Fall gehört definitionsgemäss zur klassischen Form eines Megacolon congenitum.
Dieses Fallbeispiel illustriert verschiedene Aspekte des Morbus Hirschsprung:
1) Bei langer Krankheitsdauer ohne Behandlung kann das Megakolon groteske Ausmasse annehmen.
2) Es deutet dann auf eine zunehmende Dekompensation des an sich normal innervierten Darmabschnittes, sodass eine Stase des Darminhaltes erst recht eintritt und rezidivierende Enterokolitiden begünstigt werden.
3) Die Durchzugsoperation gestaltet sich schwieriger.
4) Ein Teil des dilatierten Dickdarmabschnittes muss hier mitentfernt werden, da sonst eine fortbestehende chronische Obstipation vorprogrammiert ist. Dies gilt auch für ultrakurze Formen, bei welchen die Diagnose oft erst nach Jahren gestellt wird und dannzumal eine Sphinktermyektomie aus gleichen Gründen nicht zu genügen vermag ( $$obst_21??££Vergleiche Patient mit ultrakurzer Form§§).
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