Thymushyperplasie (DD Tumor vorderes Mediastinum)
metu_12a_n.jpg: Skizze von unterschiedlichen Verschattungen im vorderen Mediastinum, die beim Neugeborenen durch ein grosses Thymusorgan unterschiedlicher Form und Lage bedingt sein können.
Beim Neugeborenen und jungen Säugling kann ein physiologischerweise grosser Thymus als Tumor im vorderen Mediastinum imponieren. Weiss = Herzsilhouette, schwarz = Thymus. Die Grösse, Form und Lage des Thymus ist äusserst variabel. Dabei sind die Grenzen des Thymus nie als Ganzes abgebildet, da das Organ von Herz und grossen Gefässen überlagert wird. Es kann im Vorderbild zu einer manchmal grotesken Mediastinalverbreiterung führen (mittlere Skizze in der linken und untere Skizze in der rechten Reihe) oder im Seitenbild zu einer Masse im vorderen Mediastinum. Eine runde und eine durch Rippen beziehungsweise Interkostalräume verursachte wellenförmige Begrenzung sind mögliche Hinweise für einen hypertrophischen Thymus.
metu_12b_n.jpg: Sternotomie bei einem Säugling. Eine Lungenfasszange ergreift einen Teil der mit schleierhaften Bindegewebe bedeckten Struktur. Es handelt sich um einen 6 Monate alten Säugling, bei welchem der grosse Thymus über das erste bis zweite Trimenon hinaus persistierte und deshalb den Verdacht auf eine Thymuspathologie oder ein Teratom im vorderen Mediastinum erweckte. Die für das Alter des Patienten mittelgrosse Masse im vorgezogenen Anteil mindestens 3-4 auf 6-8 Zentimeter messend weist lappenförmige Ausläufer auf (links im Bild einer davon zu erkennen). Dank der heutigen Bildgebung mit CT und MRI ist es in dieser Altersgruppe selten nötig, wie im vorliegenden Fall eine Probethorakotomie durchzuführen. Ein hypertropher Thymus beim Neugeborenen und jungen Säugling ist zudem kaum je Ursache von Atemwegsymptomen wie Stridor.
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