Schwellungen der Leisten- und Nabelregion Inguinal- und Umbilikalhernie |
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Vorkommen | Illustrationen |
Die Inguinal- und die Umbilikalhernie gehören zu den häufigsten kinderchirurgischen Krankheitsbildern im 1. Lebensjahr. 1-4% der jüngeren Kinder sind davon betroffen, bevorzugt Knaben. | Details konsultieren |
Klinische Bedeutung | |
1. Häufiges Krankheitsbild. 2. Inkarzerationsgefahr mit Schädigung von Hoden und Darm. 3. Unbehandelt Ursache für rezidivierende Schmerzen. |
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Aetiologie | Illustrationen |
Meistens indirekter oder lateraler Leistenbruch, wobei die Obliteration des Processus peritonei vaginalis ausbleibt. Bei vermehrter Peritonealflüssigkeit (z. B. beim ventrikulo-peritonealen Shunt) steigt die Inzidenz einer Inguinalhernie auf 10%. Ob vermehrtes Schreien Ursache oder Folge ist, kann nicht entschieden werden. Beim Erwachsenen kommt der laterale Leistenbruch etwas häufiger vor als der direkte oder mediale, wobei es sich im Fall des lateralen Leistenbruches möglicherweise bei einem Teil um auf das Kindesalter zurückzuführende Formen handelt. Der Verschluss der bindegewebigen Nabelplatte tritt verzögert ein oder bleibt aus. Meistens verschliesst sie sich (im Gegensatz zum Processus peritonei vaginalis) jedoch im 1. Lebensjahr, sodass die Umbilikalhernie oft selbstlimitierend ist. | Details konsultieren |
Pathologie, anatomische Formen | Illustrationen |
a: Erstmals oder wiederholt ausgetretener oder
austretender Leistenbruch. Die Inguinalhernie wird durch den Austritt von Abdominalinhalt klinisch manifest und die Reposition erfolgt spontan oder durch Fingerdruck. | Details konsultieren |
Pathophysiologie | |
Bei der Inkarzeration kommt es beim Knaben zur einer ischämischen Hodenschädigung und bei beiden Geschlechtern zur Obstruktion des ausgetretenen Darmabschnittes und zum mechanischen Ileus und durch Ischämie zur Darmsegmentnekrose und Peritonitis. | |
Klinisches Bild | Illustrationen |
Der Leistenbruch tritt als weiche Schwellung der Leiste in Erscheinung, die sich bei der Inguinoskrotalhernie ins Skrotum fortsetzt. Palpatorisch ist er indolent und ggf. eine Darmschlinge identifizierbar. Bei im Moment der Konsultation nicht ausgetretener Inguinalhernie ist der Samenstrang im Seitenvergleich palpatorisch verdickt. Bei irreponibler oder inkarzerierter Inguinalhernie ist die Palpation schmerzhaft und die Schwellung praller; ggf. tritt eine Rötung der darüberliegenden Haut, akutes Abdomen usw. auf. Beim Nabelbruch beobachtet man eine fingerkuppen- bis nussgrosse, indolente und weiche Schwellung, die sich leicht reponieren lässt. Danach und im symptomfreien Intervall ist im Nabelzentrum eine Bruchpforte als Öffnung mit derbem Rand palpierbar. | Details konsultieren |
Natürlicher Krankheitsverlauf | |
Beim Leistenbruch des Kindes tritt keine spontane Heilung ein. Allerdings kann er sich erst später manifestieren oder erkannt werden. Siehe Vorkommen. | |
Differentialdiagnose des Leistenbruchs | Illustrationen |
Die Differentialdiagnose des Leistenbruchs umfasst diejenige der Leistenschwellung, der (Inguino-) Skrotalschwellung, des akuten Abdomens (vor allem bei Säuglingen), des Kryptorchismus (vor allem Früh- und Neugeborene), des häufigen Schreiens beim Säugling und der Bauch- bzw. Leistenschmerzen beim jüngeren bzw. älteren Kind. | Details konsultieren |
Differentialdiagnose des Nabelbruchs | Illustrationen |
Die Differentialdiagnose des Nabelbruchs umfasst kranial davon gelegene Mittellinienhernien, Haut-, Amnionnabel und Nabelgranulom und angeborene Nabelmissbildungen. | Details konsultieren |
Ergänzende Untersuchungen | Illustration |
I.d.R. genügen Anamnese
und klinische Untersuchung. Bei Komplikationen z.B. bei akutem Abdomen infolge
Inkarzeration einer Inguinalhernie ist eine Abdomenleeraufnahme in aufrechter Körperlage erforderlich oder beim weiblichen Säugling mit Ovarvorfall
bei Leistenbruch ggf. ein Ultraschall zur Abgrenzung gegen eine inguinale Lymphadenitis. | Details konsultieren |
Therapie | Illustrationen |
Eine Heilung ist bei Leistenbruch
nur durch eine Operation möglich. Je jünger das Kind, desto dringlicher ist die Operation. | Details konsultieren |
Prognose | |
Mit einer Operation kann
(eine korrekte Technik vorausgesetzt) in nahezu 100% eine definitive Heilung erzielt
werden.
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