Hoden- und/oder Skrotalschwellung (-schmerzen) Hodentorsion | |
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Vorkommen | |
Eine Hodentorsion kommt beim Kind in jeder Altersgruppe vor. Häufigkeitsgipfel perinatal und in der Pubertät. Die Hodentorsion zählt neben der Epididymitis und Hydatidentorsion zu den häufigsten Ursachen einer Hoden- und Skrotalschwellung. | |
Klinische Bedeutung | |
Bei
verzögerter Behandlung Gefahr einer irreversiblen Hodenschädigung mit
Fertilitätseinbusse. | |
Aetiologie | |
In 85% findet sich eine intravaginale Hodentorsion, deren Entstehung durch eine hohe Insertion der Hodenhüllen am Samenstrang begünstigt wird. Diese Anomalie ist beidseitig. | |
Pathologie, anatomische Formen | Illustrationen |
Im Gegensatz zur intravaginalen Hodentorsion, wo die Verdrehung des Samenstranges innerhalb der Hodenhüllen stattfindet, erfolgt die Torsion bei der supravaginalen Form mit tiefer Insertion oberhalb der Hodenhüllen. Die letztgenannte Form wird vorallem perinatal beobachtet. | Details konsultieren |
Pathophysiologie | Illustrationen |
Das Ausmass und die Folgen der Hodenischämie hängen ab von der Dauer der Torsion bis zur Revision und dem Grad der Torquierung im Gegenuhrzeiger oder Uhrzeigersinn. Dazu kommen vorbestehende histologische Veränderungen der Hoden vergleichbar denjenigen bei Kryptorchismus. | Details konsultieren |
Klinisches Bild | Illustrationen |
Anamnese: Spontan oder beim
Sport unvermittelt auftretende oder langsam zunehmende starke Hodenschmerzen,
ggf. gekoppelt mit Unterbauchschmerzen und Allgemeinsymptomen. | Details konsultieren |
Natürlicher Krankheitsverlauf | |
Unbehandelt droht ein Hodenverlust
der betroffenen Seite, und da bei einem Teil der Patienten auch die Gegenseite
früher oder später sich verdreht, eine vollständige Einbusse der
Fertilität. | |
Differentialdiagnose | Illustration Bild |
Die Differentialdiagnose umfasst Pathologien, die zu einer Hoden- und Skrotalschwellung, zu einem akutem Abdomen oder chronisch-rezidivierenden Hoden- und Leistenschmerzen führen. | Details konsultieren |
Ergänzende Untersuchungen | Illustrationen |
Im Frühstadium bzw. im Spätstadium mit sicherer klinischer Diagnose bzw. dringendem Verdacht einer Hodentorsion erübrigen sich ergänzende Untersuchungen. Ein Ultraschall mit Doppler (durch einen erprobten Kinderradiologen durchgeführt) ist dann sinnvoll, wenn auf Grund der Anamnese und der klinischen Untersuchung eine andere Ursache der Hoden- und Skrotalschwellung wahrscheinlich ist. | Details konsultieren |
Therapie | Illustrationen |
Sofortige Revision
und Detorquierung der betroffenen Seite; gefolgt von einer Fixation des Hodens,
auch auf der nicht betroffenen Seite. Primäre Ablatio testis nur bei gesicherter
Hodennekrose. | Details konsultieren |
Prognose | |
Bei >24 Stunden Dauer und einer Verdrehung von 360° und mehr kommt es in >50% zu einem Hodenverlust.
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